Gyokuro Kiwami BIO Keiko Tee
Artikel Nr. A-1350
Produkt: Gyokuro, Vollschatten Grüntee aus Japan, Bio
Anbauregion: Kagoshima
Kultivar(e): Oku Midori, Yabukita
Geschmacksnoten: seidig, süßlich, vollmundig, würzig, frisch-grün
Duft: frisch, grün, ohne Oxidationsnote
Tassenfarbe: schöner, frisch-grüner Aufguss
Zubereitung: ca. 3g Blatt auf 100ml Wasser. 50-55°C. 2 min Ziehzeit
traditionell: ca. 6g Blatt auf 100 ml Wasser 40-50°C, 1,5-2 min. Ziehzeit
Empfehlung: intensiver Kaltaufguss für einen besonders vollmundig-fruchtigen Tee. Ziehzeit sollte mindestens 5 Minuten sein. Der Kaltaufguss des Gyokuro Kiwami gibt einen leuchtend-grünen Aufguss mit einer feinen Süße und einer erfrischenden Fruchtigkeit.
Was zeichnet den Gyokuro Kiwami aus?
• Der erste Gyokuro im KEIKO Sortiment
• exzellente Bioqualität durch meisterlich abgestimmte Anbauverfahren
• vollmundiger, gut balancierter, facettenreicher Geschmack
• frisch-fruchtiger Duft ohne Oxidationsnoten
• frisch-grüne Tassenfarbe
• auch eine „normale“ Dosierung führt schon zu einem aromatischen Tee (Gyokuro wird
traditionell meist sehr hoch dosiert)
Hintergrund:
Gyokuro Kiwami ist vollmundig-würzig, vielschichtig und doch spritzig. Eigentlich eine ungewöhnliche Kombination für einen Gyokuro. Bei Gyokuro wird bei der Geschmacksbeschreibung der Begriff „Umami“ oft mit einer schweren und würzigen, leicht oxidativen „reifen“ Süße verglichen und nicht mit dem für KEIKO Tees typisch frisch-grünen „Ooika“ Aroma. Lange hat Keiko gedacht, die Kombination beider sei nicht möglich. Die Wertschätzung der verschiedenen Aromen und die sehr unterschiedliche Bewertung von Frische und Umami hängt in Japan vor allem mit historischen und geografischen Faktoren zusammen. Am ehesten kann dies wohl mit der historischen Bierkultur in Deutschland verglichen werden. Herb bedeutet in Norddeutschland etwas anderes als in Süddeutschland. In Japan wird Frische und Süße in der Region Kagoshima und im Talkessel von Kyoto unterschiedlich bewertet. Dies spiegelt sich nicht nur im Tee, sondern vor allem im Essen wider. Die Kultur der fermentierten Lebensmittel in Kyoto ist stärker ausgeprägt als in Hafennahen Regionen wie Kagoshima. Historisch gesehen gibt es erst seit vergleichsweise kurzer Zeit die Möglichkeit, den „oxidativen“ Reifeprozess durch die Dämpfung und entsprechende Verpackung zu unterbinden. Als diese technischen Möglichkeiten noch nicht zur Verfügung standen, haben die Menschen aus der Not eine Tugend gemacht und Techniken entwickelt, um diesen „Reifeprozess“ beim Grüntee zu steuern.
Vollschattentees aus Bioanbau sind besonders selten, da die Teepflanzen bei der starken Beschattung auch besonders anfällig für Schädlinge sind und besondere Sorgfalt und Erfahrung für die Kultivierung notwendig sind. Belohnt wird die Mühe jedoch mit einer ganz besonderen, vielschichtigen Aromendichte. In Kagoshima hat sich dagegen ein anderes Geschmacksverständnis durchgesetzt, hier wird viel Wert auf den ursprünglichen, frischen Geschmack des Tees gesetzt. Shimodozono hat ein eigenes Dämpfverfahren entwickelt, um den Oxidationsprozess nach dem Pflücken der Blätter verhindern, die Frische des Tees einzufangen und bestmöglich zur Geltung zu bringen. In Europa beschreiben wir den Tee als frisch und grasig, in Kagoshima würde der gleiche Tee als frisch und süß empfunden werden.
Anbau und Verarbeitung:
Grüntee im Vollschatten anzubauen erfordert einen großen Erfahrungsschatz, Expertise und Geschick.
Im Bioanbau kommt noch hinzu, dass der Gyokuro Vollschattentee ein besonders aufwendiges und ausgeklügeltes Düngemanagement erfordert. Die stärker gedüngten Pflanzen und die lange Beschattung sind ein Paradies für Schadinsekten und Pilzbefall. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum das richtige Maß an Düngung und ein genau abgestimmtes Lichtmanagement eine echte Herausforderung sind. Ist durch die Düngung das Angebot an Stickstoff sehr hoch und die Beschattung sehr intensiv und lang, besteht die Gefahr, dass die Teepflanze Nitrat anreichert. Es fehlt die nötige Sonnenenergie, um die Stickstoffverbindungen in Proteine wie L-Theanin einzubauen.
Nitrit (NO2–) ist ein Zwischenprodukt und hilft Pflanzen bei der Versorgung mit Stickstoff. Nitrat wird mithilfe spezieller Bakterien in Nitrit umgewandelt.
Die folgenden Entwicklungen war es, die Keiko nach all den Jahren nun dazu bewogen haben einen Gyokuro ins Sortiment aufzunehmen:
Die Teesträucher für Gyokuro Kiwami werden mit einem speziell hergestellten organischen Dünger kultiviert. Die richtigen Nährstoffe werden so dem Teestrauch im Laufe der Reifezeit des Blattes sehr dosiert zur Verfügung gestellt. So ist eine harmonische Entwicklung der Aminosäure L-Theanin möglich. Auch konnte der zweite wichtige Aspekt, das Lichtmanagement bei der Beschattung zu unserer Zufriedenheit durch genau angepasste mehrstufige Beschattung optimiert werden.
Im letzten Schritt werden durch das ausgeklügelte Dämpfverfahren, für das die KEIKO Tees bekannt sind, die für Gyokuro typische feine Süße, das für KEIKO typische „Ooika“ Aroma (frisch-grüner Geschmack) und die für einen Gyokuro ungewöhnlich lebendig-grüne Tassenfarbe erreicht.
Wie alle KEIKO Tees ist auch der Gyokuro Kiwami unter Schutzatmosphäre abgepackt und wird im Kühlcontainer importiert.
Unser Zubereitungshinweis:
Für den Gyokuro Kiwami ist anders als bei Gyokuro traditionell üblich, keine sehr hohe Dosierung nötig. Wir empfehlen KEIKO Kunden etwa das 1,5 Fache der anderen KEIKO Tees zu nehmen (etwa 3g auf 100ml). Bei einer Aufgusstemperatur von 50-55°C empfehlen wir eine Ziehzeit von 2 min.
Empfehlung: kennengelernt haben wir diesen Gyokuro Kiwami als Kaltaufguss und waren fasziniert von der für einen Gyokuro ungewohnten Frische und Spritzigkeit. Besonders ansprechend wirkt der Tee in einem schönen (Wein)Glas.
Kurz und knapp:
- Pflanzengerechte organische Düngung beugt Pilzbefall und Schadinsekten vor & unterbindet übermäßige Anreicherung mit Nitrat, ermöglicht eine harmonische Entwicklung der Aminosäure L-Theanin
- Mehrstufiges Lichtmanagement unterstützt diesen Prozess
- KEIKO Dämpfverfahren erhält frisch-grünes Aroma und erzielt eine intensiv grüne Tassenfarbe bei optimalem Schutz für die im Blatt angereicherten Wirkstoffe
- Unter Schutzatmosphäre verpackt, kühl transportiert & gelagert für frische Qualität!